Gustav Gans continued
Eine ganz und gar unvorstellbare Welle der Zerstörung, man weiß nicht, ob im eigenen Land oder anderswo seinen Ursprung nehmend, erfasst das bis zu diesem Zeitpunkt stets friedlich dahinlebende Entenhausen und sein weitreichendes Umland.
Es ist faktisch unmöglich, dass jemand dieses Ausmaß an Gewalt und Zerstörung überlebt. Alles, sei es nun Land, Luft oder Wasser, ist ein einziges Brennen, Verdampfen und Auseinanderbrechen, und selbst Micky Maus und seine hundenasigen Astronauten hoch oben in der Stratosphäre entkommen dem Schicksal nicht und werden innerhalb von Sekunden zurück auf die Erde gerissen.
Nicht lang und der blaue Planet ist Vergangenheit. Nur einige düstere Felsbrocken ohne Atmosphäre, teilweise bedeckt mit den ruinösen Resten der menschlichen Zivilisation und für kurze Zeit beieinandergehalten durch ihre schwache gegenseitige Anziehungskraft, treiben, verfolgt und umgeben von einer gigantischen Wolke aus Schutt und Staub, im Bereich der Umlaufbahn des früheren blauen und belebten Planeten.
Alles scheint tot nun in diesem Sektor des Universums, und wie sollte es auch anders sein.
Dann aber erhebt sich mit einem Mal aus den im dunklen Sonnenschatten liegenden Resten der Stadt Entenhausen und Onkel Dagoberts Geldspeicher, eingehüllt in eine riesige Blase aus Atemluft, das ewige Glückskind Gustav Gans. Völlig erstarrt, die Flügel gebreitet, treibt er über den Schauplatz der Katastrophe hinweg, und alles, was sich in seinem Kopfe noch regt, ruft "Gott!", "Gott!" und ein drittes Mal "Gott!".
Das Unglück hat ihn erleuchtet, er ist ein Heiliger geworden, er wird fortan keine Nahrung mehr brauchen, und seine Luft wird reichen für zwölf tausend Jahre.
Und also treibt Gustav Gans durch die Weiten des Alls, die Flügel gebreitet, die Flossen leicht angewinkelt, den Blick der Unendlichkeit zugewandt, kleiner, kleiner und kleiner werdend im Verlauf unermesslicher Zeiträume, bis er, zum Ende der Tage hin, vollkommen geschrumpft sein wird, zu einer Kugel reinen energetischen Glücks.