Eine jener lauen Juninächte, wie man sie nur in Wien erlebt. Der Vollmond scheint, in den Häusern brennen die Lichter, und alle Menschen sind milde, recht bieder und fröhlich gestimmt. Da plötzlich dringt feines Geigengefiedel, Hufgeklapper und Akkordeongezieh durch die Gassen. Alles Volk läuft an die geöffneten Fenster und erkennt im Halbdunkel der Straße ein im Schritt-Tempo dahinrollendes Pferdefuhrwerk, darauf stehend und im Takte sich wiegend vier musizierende Männer.
"Jöö, schau," ruft eine Frau ihren Mann zu sich, "die Fiaker-Schrammeln sind wieder da!", und ganz Wien freut sich und singt, begleitet vom lustigen Gespiel der Fiaker-Schrammeln:
"Joo, bloß wer sauft und singt wia aa Hammel, dös is aa (hier unternimmt Otto Schenk irgendwo im 123. Bezirk in einem Anfall von Kontrollverlust eine Oktav-Verschiebung) öchter (nicht zu verwechseln mit den zeitgleich allerorts zu hörenden Rufen nach dem nächsten "Achterl", einem beliebten lokalen Wein-Maß) Weaner Fiaker-Schrammel!!
(Übers.: Ja-haa, allein derjenige, der trinkt und singt wie ein Hammel, der allein darf sich nennen einen echten Wiener Pferdefuhrwerks-Zigeuner.)"