Stifter, Haydn, Karl Kraus und Lemmy Kilmister, Künstler und Freunde alle vier, leiden an demselben Problem: Trotz ihrer enormen künstlerischen Produktivität bewegt ihr finanzieller Erfolg sich um die Null, und sie sind allesamt chronisch abgebrannt. Natürlich könnte Stifter auch noch malen, Haydn kann ziemlich gut Witze erzählen und Lemmy hat es ab und zu schon mit Modeln versucht, doch das alles bringt nichts ein in einem Jahrhundert wie diesem.
Eines Tages hocken die vier wieder einmal in ihrer Stammkneipe, bei der Türken-Maria zusammen, als Karl Kraus, der Frechste und Schneidigste unter den vieren, eine Idee hat. Sie könnten für das bevorstehende Sommerfest des Fürsten Esterhazy, zu dessen Organisation Haydn für ein Butterbrot angeheuert wurde, eine kleine Nummer, die ihm gerade eingefallen sei, und die sensationell witzig sei, einstudieren, und den Fürsten danach, wenn er gerade bei Laune sei, ein wenig um künstlerische Beihilfe angehen.
Lemmy, Stifter und Haydn sind von der Idee begeistert. Sofort stürzen die vier Freunde sich mit Feuereifer in die Proben, und der Tag des Festes rückt heran.
Endlich ist es soweit. Die vier betreten Esterhazys Freiluftbühne (sie steht dort, wo Esterhazy sie bisher noch immer haben wollte: zwischen dem Repräsentationsweiher und dem kiesigen Teil des Schlossgartens), verteilen einige Notenblätter ans Orchester, und beginnen sich warmzumachen. Auf ein Handzeichen Krausens hin beginnt das Orchester mit einer kleinen Zwischenaktmusik, und zur Überraschung des gesamten erlesenen Publikums, fangen die vier nun an, sich langsam und richtig professionell auszuziehen. Bald tragen sie nur noch das jeweils allerletzte Teil ihrer Leibwäsche, und allgemein ist man der Ansicht, dass sie weiter nun ja wirklich nicht mehr gehen könnten, doch justament dieses geschieht. Nach einem extra langgezogenen Bläsertusch ziehen die vier tatsächlich ihre Unterhosen bis zu den Knöcheln runter, so dass man nun wirklich absolut alles erkennen kann. Das Publikum ist völlig verblüfft und schließlich begeistert, und so gerät die ganze Aktion zu einem Riesenerfolg. Und auch wirtschaftlich hat der Coup sich gelohnt: Infolge der Vorstellung erhalten alle vier Stipendien der Estaerhazy-Foundation sowie lukrative Publikationsverträge bei Taschen, Cotta und der k und k-Grammophon.
Aus Dankbarkeit zeigen sie ihre Show tags darauf auf dem Eisenstädter Weinfest für die Öffentlichkeit nochmal.