Montag, 5. September 2011

Geworfen sein in die Einsamkeit der Welt, selbstbewusst



Skizze "Geworfen sein in die Einsamkeit der Welt, selbstbewusst".
Eine karge Steppe in dunklem, rötlichen Licht. In der Ferne ein niedriges, erodiertes Gebirge, bis dahin die Fläche von gleichförmigem Bewuchs. Darauf, wie ein Insekt durch die Landschaft wandelnd, ein stierähnliches Geschöpf, muskulös, beeindruckend gewachsen, bedeutend größer als ein Mensch etwa, auf zwei Beinen gehend, seine Hüften sind schmal, sein Brustkorb gewaltig, seine beiden Hörner sind massig, ausladend, zusammen genommen weit größer und schwerer als es selbst.
Das Wesen bewegt sich über die Landschaft wie ein winziges Stück Inventar, in einer Weise, als wäre es vollkommen eins mit ihr. Ihm sind nur zwei Zustände bekannt, Schlaf oder Wachen. Im Wachzustand ist es reine Aufmerksamkeit, seine Muskeln in einem permanenten Spannungszustand. Es nimmt seine Umgebung in diesen Momenten mit der äußerst-möglichen Intensität wahr, handelt grundsätzlich instinktiv und ohne Verzögerung. Es besitzt in diesem Punkt (der Handlungsfreiheit) keine Wahl, reflektiert eine solche auch nicht.
Der Ablauf seiner Tage stets gleichmäßig. Weder Glück, Trauer noch Wehmut sind ihm bekannt. Ist es verletzt, so spürt es diese Veränderung schon, nimmt den Schmerz aber als etwas Gegebenes und dem Dasein Zugehöriges hin. Er ist einfach da, vergeht wieder oder auch nicht. Dasselbe gilt für die durchaus selbst-wahrgenommene Existenz des Wesens. Es kennt keinerlei emotionale Spitzen.