Samstag, 24. September 2011

Der Blader



Der Blader

Es waren einsame und deprimierende Sommerferien für Jan Holger in diesem Jahr. Seine Eltern mussten fast jeden Tag arbeiten, seine Schwester war auf Kur in der Schweiz und seine Freunde waren alle in Amerika oder sonst irgendwo.
Jan Holgers Freunde waren überhaupt ständig alle auf Urlaub, wenn Ferien waren. Er selber war bis jetzt ja erst einmal auf Urlaub gewesen, für zwei Tage im Europapark, und dabei war er sich auch noch wie ein Baby vorgekommen. Alle größeren Kinder waren in Gangs und Gruppen herumgezogen und hatten Spaß miteinander gehabt. Nirgends, nicht mal auf dem Klo hatte man ihrem Gelächter entkommen können. Er allein hatte als Niete vom Dienst bei seinen Eltern bleiben müssen, so als wäre er zu klein gewesen, um auf sich selbst aufpassen zu können. Doch der Urlaub im Europapark war auch schon wieder zwei Jahre her.
Das einzige, was Jan Holger in diesen Ferien überhaupt noch hochhält, sind seine Roller Blades. Er hat sie vor drei Monaten zum Geburtstag gekriegt, und seitdem treibt er sich fast jeden Tag damit ein paar Stunden lang auf dem Spielplatz herum.
Eigentlich sind Roller Blades ja längst out. Alle seine Freunde haben Ghost Boards mittlerweile und gehen nicht mehr auf den Spielplatz, sondern in den Ghost Board-Center. Doch das macht Jan Holger nichts aus. Durch die Roller Blades hat er gelernt, dass es Situationen gibt, in denen man auf seine Freunde auch mal pfeifen muss.
Die ersten paar Tage nach seinem Geburtstag hätte er ja noch losheulen können, wenn er allein auf dem Spielplatz zwischen den peinlichen Sandkasten-Kids mit ihren Müttern bladen geübt hat, und nicht im Ghost Board-Center mit seinem eigenen coolen Ghost Board zwischen seinen Kumpels abhängen konnte. Aber fürs Ghostboarden reicht sein Geld hinten und vorne nicht. Außerdem steht er inzwischen sowieso über solchen Lappalien. Er hat sich längst zu einem absoluten Experten für Blading-Theorie entwickelt und weiß, dass Roller Blading ursprünglich kein Modesport, sondern ein Sport für Rebellen und Einzelgänger gewesen ist. In der Bücherei gibt es eine Menge Blading-Bücher, und er kennt sie alle auswendig. Die Bücher sind alle ungefähr fünf Jahre alt, weil Roller Blades vor fünf Jahren der Supertrend überhaupt gewesen sind. Er wird es seinen Freunden schon zeigen, denkt Jan Holger sich jetzt oft, wenn er erst mal richtig gut bladen kann und vor zwanzigtausend Leuten vier- und fünffache Saltos schlägt.
Allerdings ist das mit den Saltos gar nicht so leicht. Seit drei Monaten übt er jetzt schon wie ein Blöder, und das einzige, was er bisher gelernt hat, ist, dass er sich auf den Dingern halbwegs von daheim bis zum Spielplatz bewegen kann. Von einem coolen Auftreten kann noch überhaupt keine Rede sein. Und das liegt auch an den Hosen. Die schlechten Kopien von C & A oder Quelle kommen für einen Puristen wie Jan Holger ja nicht in Frage, und die echten Bladerhosen sind so schweineteuer, dass er sie sich höchstens auf Weihnachten und zum nächsten Geburtstag zusammen wünschen kann.
Noch brennender aber bleibt die Frage, warum er nicht besser wird. Heute morgen erst hat er den Entschluss gefasst, sein Training grundlegend zu ändern. Bis jetzt ist er eigentlich immer bloß Geraden gefahren, entweder auf dem Penny-Parkplatz oder auf dem Fahrrad-Übungskurs neben dem Spielplatz. Gerade um Gerade, die ganze Zeit, Kilometer für Kilometer. Aber geändert hat sich seitdem praktisch nichts. Er kann schon froh sein, wenn er mal eine Kurve kriegt, ohne auf dem Hintern zu landen.
Wozu er sich heute nach tagelangem Hin und Her endlich durchgerungen hat, ist, mit den Geräten anzufangen. Möglicherweise ist das Geraden-Fahren ja einfach zu simpel, ist seine Überlegung dabei. Und brettert er erst mal richtig durch die Half Pipe, dann sind die Kurven und Geraden auch kein Problem mehr, da ist er sich schon mal sicher.
Aber das Bladen in der Halfpipe ist auch sauschwer. Seit drei Stunden probiert er es jetzt, und kein einziges Mal ist er stehend nach unten, geschweige denn auf die andere Seite gekommen. Er hat es auch schon in der halben Halfpipe und auf dem Hinderniskurs probiert, aber nichts hat funktioniert. Jan Holger kann von Glück sagen, dass er heute allein auf dem Spielplatz ist. Heimlich könnte er nämlich schon längst losheulen. Aber um öffentlich heulen zu dürfen, ohne sich bodenlos dabei zu blamieren, ist er mit seinen vierzehneinhalb natürlich schon viel zu alt.
Am liebsten würde er ja heimgehen, bevor doch noch jemand vorbeikommt. Doch dazu muss er erst mal von der Halfpipe wieder runterkommen. Erst vor ein paar Sekunden hat er es unbedachterweise wieder probiert, und wäre dabei er fast mit dem Kopf voraus abgestürzt. Im letzten Moment hat er sich dann aber  gerade noch am Geländer festhalten können.
Sich weiter daran festhaltend, probiert er jetzt, irgendwie an der Innenwölbung der Halfpipe hinunter zu rutschen.
Da hört er hinter sich plötzlich ein Geräusch, mit dem er hier auf dem Kinderspielplatz von Oberschleißheim am allerwenigsten rechnen kann. Es ist das entschlossene Auf-den-Boden-Treten eines anderen Bladers. Schnell dreht Jan Holger sich um und fährt erschrocken zusammen. Die Gestalt, die sich da auf die Halfpipe zubewegt, sieht genau so aus wie Radeberg Jones, die Roller Blade-Legende überhaupt. Radeberg Jones, der zehnfache Free Blading-Weltmeister. Radeberg Jones, der coolste Typ, die waghalsigste Existenzform in Jan Holgers ganzem geistigen Universum. Jan Holgers Blick fällt auf Radebergs coole Shorts.
"Mann," denkt er sich ehrfürchtig, "das Hinterteil hängt ihm vom Arsch bis zu den Sohlen runter!"
Aus offenbar purem Spaß am Bladen dreht Radeberg Jones noch eine schnelle Pirouette auf den Bremsbacken seiner unbezahlbaren Experten-Blades und macht dann direkt vor der Half Pipe Halt.
"Hey, man, whaddayayyoudointhere?" oder so fragt der tiefbraune Kalifornier, und grinst dabei mit seinen riesigen weisssen Zähnen zu Jan Holger hinauf.
"Öhm, Roller Blading." meint Jan Holger. Mit einem Mal fühlt er sich unglaublich nervös. Noch nie in seinem Leben hat er mit jemand so Wichtigem wie Radeberg Jones gesprochen. Dabei hat er eigentlich gar keinen Grund, nervös zu sein, denn wie sich herausstellt, ist Radeberg einfach deshalb gekommen, weil er ihm endlich richtig bladen lernen will.
"But what the devil is a guy like YOU doing in Oberschleißheim?" fragt Jan Holger ungläubig.
"Learning YOU how to blade." erwidert Radeberg mit breitem Südstaatenakzent, so als wäre das für einen coolen Typen wie ihn die selbstverständlichste Sache auf der Welt.
Jan Holger ist immer noch ein bisschen flau im Magen, und er sieht Radeberg an wie irgendeinen allmächtigen Außerirdischen. Dann aber klettern langsam ein paar coolere Gedanken in ihm hoch. Das da unten ist der beste Blader auf der Welt, denkt er sich, und er selber weiß dank der Oberschleißheimer Stadtbücherei alles, was es derzeit an Blading-Theorie auf der Welt gibt. Außerdem hat er die Übung von hunderttausend gefahrenen Asphalt-Kilometern auf dem Spielplatz und auf dem Penny-Parkplatz in den Beinen. Als Jan Holger das alles klar wird, wirft er schlagartig alle Scheu wie einen zwickenden und zu schweren Schulranzen ab.
"Hey yeah, come on up, Radeberg!" winkt er den Champion zu sich rauf und vollführt, bis der raufgeklettert ist, um warm zu werden, ein paar coole Push Up's und als Zugabe ein paar neuartige und ausgesprochen gewagte Roboter-Breakdancebewegungen.
Jan Holger und Radeberg grüßen sich nach Blading-Art mit Vorhand, Rückhand und einer vierzehnfachen Drehung im Kreis. Lachend und ohne Zeit zu verlieren beginnen sie dann zu trainieren.
Schon bei der ersten Übung stellt sich heraus, dass Jan Holger und Radeberg hundertprozentig auf einer Wellenlänge funken. Radeberg hat genau die Tips drauf, die ein Supertalent wie Jan Holger braucht.
Mit übersichtlichen, silberlöwengleich geschmeidigen Bewegungen führt Radeberg den Snuffy Puffy vor, eine der schwierigsten Übungen überhaupt.
"Hey Jän, do it like this!" erklärt er nach oben, während er lässig durch die Halfpipe kurvt. Kurze Zeit später tut es ihm Jan Holger auf beinah perfekte Art nach.
Genauso gut arbeiten die zwei in der Folge bei all den anderen figures und styles aus dem Blading-Olymp zusammen, so etwa beim Curly Wurly, beim Leg Logger, dem Sniffy Snuffel, dem Hangman's Flopster oder dem Fridge.
Nicht lang, und Jan Holger hat einen Blading-Rausch und träumt von triumphalen Auftritten in der Olympiahalle.
"Hey, Jän!" ruft Radeberg. "It's obvious. You've got all the technique it takes. You've got more brains than any Blader I know. Only thing, Jän, is: you need a little more constancy!" Später meint er zwischen zwei Übungen cool: "You've got feeling for the blades. That's all it takes, Jän."
Nach ein paar Stunden harten Trainings legen die beiden eine Pause ein und saugen Limo aus coolen, farbigen Softdrink-Flaschen, die Jan Holger aus der Jet-Tankstelle nebenan besorgt hat.
"It's quite coincidental that we met down here, Radeberg." meint Jan Holger anschließend. "You see, I'm on school holidays right now, and sometimes it's a little bit boring down here in Oberschleißheim, and usually on days like these, I go to Munich or Frankfurt or one of the other bigger towns around here, but, you know, it's quite a few k's to Munich, and I don't have my drivers licence yet, and this time of the day is a bad time for Munich, anyway, and so I thought, hey, why not have a look at the playground and do some exercise?"
Aus dem kleinen Park-Wäldchen rechts von ihnen werden nun geradlinig fester werdende Blading-Geräusche laut. Jan Holger und Radeberg drehen sich cool ihren Schweiß abwischend zu dem schmalen Parkweg hin, der direkt aus dem Wäldchen heraus führt. Eine Frau in superengen Tights taucht dort auf und bladet, alle an ihr vorbeimarschierenden Gaffer und Flanierer ignorierend, mit eng in ein türkises Top gepackter Brust und freiem Bauch vor sich hin. Die Frau ist eindeutig Spitzenklasse. Coole Typen wie Radeberg und Jan Holger merken das sofort.
"Hey, Jän, is that that sister of yours, you were speaking of?" fragt Radeberg.
"No, you see," antwortet Jan Holger frei heraus, "I’m still going to the Gymmie, the Gymmienasium, and my sister, she's much smaller than me, and she's suffering of Neurodermitis, and right now, she's in Switzerland for some kind of health cure, anyway."
"I see." entgegnet Radeberg ernst nickend, und fügt mit einem West Coast-Grinsen hinzu. "Wouldn't be a bad sister, though!"
Prustend und auflachend klopfen die beiden Männer sich auf die Schultern.
Die Blading-Braut hat Radeberg und Jan Holger auf der Halfpipe-Plattform inzwischen erkannt und macht mit ein paar eindeutigen Handzeichen und einem Deuten auf ihre klotzige Blading-Uhr klar, dass sie die beiden um acht an der Jet-Tankstelle erwartet.
Jan Holger und Radeberg merken sie sich vor, dann setzen sie ihr Training fort. Die Reihe kommt nun an die ultimative Übung überhaupt, den Madman's Fun Dive. Dieser Trick ist in den Blading-Anfängen von den beiden Legenden Jay "Zwei Nasen" Johnson und Jamie Jim Jameson am Strand von Santa Monica entwickelt worden. Es geht beim Madman's Fun Dive um nichts anderes, als sich mit dem Gesicht voraus in die Halfpipe zu schmeißen und das Ganze im letzten Moment mit den Blades abzufangen. Das ist unglaublich schwer, und Jan Holger äußert einige Zweifel, ob sich so etwas aufs erste Mal überhaupt hinkriegen läßt.
"Once, you've understood it, it's not that difficult." hält Radeberg dagegen und stürzt sich entspannt die Halfpipe hinab. Gerade holt er sich den letzten Schwung und will zum Absprung ansetzen, als die Halfpipe überraschend ein wenig hin- und herruckelt, Radeberg das Gleichgewicht verliert, hinfällt und sich ziemlich peinlich die beiden Ellbogen dabei aufratscht.
   "What the-" flucht er.
   Auch ein altes Ehepaar auf dem Gehweg ist hingefallen und steht jetzt, empört die Köpfe schüttelnd, wieder auf.

   Die Halfpipe fängt an zu wackeln wie James Masons Opferschale in "Die Reise vom Mittelpunkt der Erde zurück an die Oberfläche", die Erde tut sich auf, verschlingt die Halfpipe, das alte Ehepaar, Oberschleißheim und die Jet-Tankstelle. Der vollkommene, doch mittlerweile leblose Körper der heißen Bladerin zieht, wie aus einer Kanone geschossen, hoch am Himmel über die ganze Szene hinweg. Am Horizont knickt der Münchener Fernsehturm unter rotgoldenem Leuchten um wie ein Streichholz, kein Zweifel, dies ist das Ende der Welt.


Im Vergleich zu diesem noch mit bravem Ernst verfassten ersten Finale, ist das zweite, das der Autor recht erfolglos für einen Literaturwettbewerb geschrieben, weit spektakulärer. Es setzt ein, als die Oberschleißheimer Erde zu beben beginnt:


"What the -..." flucht er.
Auch ein altes Ehepaar auf dem Gehweg ist hingefallen und steht jetzt, sich empört die Lodenmäntel abwischend, wieder auf.
Da ertönt ein ohrenbetäubendes Donnern und Rumpeln, und das Ehepaar strauchelt von Neuem. Über den Wipfeln der Spielplatzbäume erscheint der Kopf einer gewaltigen Ameise.
Entsetzt weicht Radeberg zurück. Jan Holger überkommt dagegen ein Lächeln, so als sähe er einen guten alten Bekannten.
"Hey, that's Thanatos, the Bohlen-Schnecke!" ruft er.
"The what?" fragt Radeberg.
"Thanatos, the Bohlen-Snail." verbessert Jan Holger sich. "Everybody knows her in Germany, she's the biggest monster down here. She's even worse than all those money-locusts in London and New York! She'd swallow the Microsoft Headquarters in Seattle before you could even say Windows 2000's twenty-second Recovery Version!"
Als hätte die Ameise Jan Holgers anerkennende Worte vernommen, gerät sie nun plötzlich in Bewegung, und zieht mit gewaltigen Krabbelschritten an der Halfpipe vorbei in Richtung Stadtmitte.
"Holy Shit!" ruft Radeberg. "It must be at least 1200 Yards long!"
"Yes, it's gigantic, isn't it?" meint Jan Holger bewundernd.
Nur kurz entschwindet Thanatos den Blicken der beiden Blader, dann taucht sein Kopf in der Ferne wieder auf, zwischen seinen riesigen Maulzangen nun die schicke Bladerin von vorhin.
"My God, he's caught the Blader woman from before!" ruft Jan Holger.
"Yes, well, er… – " stopselt nun Radeberg plötzlich.
Jan Holger fährt herum.
"Hey, what's the matter with YOU, Radeberg?"
"I – I can't save that woman with you." erklärt Radeberg schlotternd und bibbernd. "I'm suffering of ant-Angst!"
Jan Holger überlegt nur einen kurzen Moment.
"Okay, then you go and care for those old people, lying around there in the back." befiehlt er Radeberg kurz entschlossen, und zeigt auf das Fußgängerpärchen auf dem Parkweg, das dort seit seinem letzten Sturz liegt. Dann startet er mit Riesen-Blading-Schritten in Richtung Thanatos los, der gerade im D-Zug-Tempo hinter der Jet-Tankstelle vorbeirauscht.
Doch das Insekt ist zu groß, um Jan Holger wahrzunehmen. In seinem Krabbellärm droht es einfach an ihm vorbei zu rennen.
"He, Thanatos!" ruft Jan Holger da mit mächtiger Stimme, und die Riesenameise hält verwundert inne. Da erblickt sie zu ihren haarigen Füßen den unerschrockenen Blader.
"Was willst du denn, du Wurm?" donnert sie mit einer Stimme, die derjenigen Jürgen Hingsens ganz erstaunlich ähnlich klingt, nur etwa vierhunderttausend Mal lauter.
"Was ich will? Ich frag mich, was ein bestimmter Container Ameisensäure in Neuötting zu suchen hat, du faules Aas!" antwortet Jan Holger und erinnert Thanatos damit geschickt an einen peinlichen Vorfall vor einigen Jahren im südostbayerischen Bäder-Dreieck. Bladend verschwindet er unterdessen unter dem schützenden Dach der Jet-Tankstelle.
Bereits nach wenigen Sekunden zeigt Jan Holgers Provokation offenbar bereits Wirkung, denn ohne zu zögern macht Thanatos sich daran, dem jungen Helden mit seinen mächtigen Fühlern und Vorderbeinen hinterherzustoßen.
Als besäße er selbst plötzlich vier Arme, bespritzt Jan Holger nun furchtlos die nach ihm greifenden Gliedmaßen des Monsters mit Super, Diesel, Normalbenzin und schmierigem Zweitakt-Öl. Dann stürmt er in den Tankstellenshop und schnappt sich ein dort in der Auslage liegendes Feuerzeug.
"He, Jan-Holger, willst du JETZT etwa mit dem RAUCHEN anfangen?" fragt der Typ an der Tankstellenkasse.
Doch Jan Holger hat keine Zeit, jetzt auch noch dumme Fragen zu beantworten. Der passionierte Nichtraucher benötigt das Feuerzeug allein für die Riesenameise, die gerade einen Moment lang nicht aufpasst und versucht, sich das Öl vom linken Vorderfühler zu wischen.
PAFF! macht es, und Thanatos geht in Flammen auf.
Nur ein paar Minuten, und Jan Holger steht vor den verkohlten Resten der Bohlenschnecke.
"This is quite unbelievable," erklärt er gerade Radeberg und der Blading-Braut, "because, you know, I know, how to deal with snails. Every summer my mother feeds her salad to the snails!"
"Ich sag auf jeden Fall danke." meint nun die Bladerin und haucht Jan Holger einen Kuss auf die Wange. "Wir sehen uns morgen an der Halfpipe."
Die Bladerin holt einen schicken Lodenmantel aus ihrer Chiemsee-Sporttasche, zieht ihn sich über und stiefelt leichtfüßig davon.
"AllRIGHT!" sagt Jan Holger cool und gibt sich mit Radeberg fünf.
"He, und wo ist die Kohle für mein Feuerzeug!" ruft jetzt der Mann von der Tankstellenkasse.
"Gee, mate, you'll get your money soon enough!" meint Jan Holger ein ganz klein wenig genervt und beginnt in den Hosentaschen seiner gefährlich knappen Woolworth Jeans nach Kleingeld zu kramen.
"Okay." sagt er dann zu Radeberg. "See you tomorrow. I have to pay my depts at the tank stop-shop." und bladet davon zur Tankstellen-Kasse.
"Right-E-O!" sagt Radeberg, und denkt sich, während Jan Holger langsam bladend entschwindet:
"Hey, this man is even better than I expected!"